Vor Publikum zu sprechen ist für viele Menschen Stress. Solches Lampenfieber liegt oft in der Angst begründet, sich lächerlich zu machen, zurückgewiesen zu werden, zu versagen. Kein Wunder: Gerade einmal 60 Sekunden haben wir Experten zufolge, um die Zuhörer von der eigenen Glaubwürdigkeit zu überzeugen und das Thema so darzulegen, dass ihr Interesse geweckt ist. Dann schweift das Publikum ab.
Lampenfieber in einer solch fordernden Situation ist ein ganz normaler Prozess. Eine gewisse Nervosität vor einem öffentlichen Auftritt ist sogar positiv, da sie Sie aufmerksamer und konzentrierter zu Werke gehen lässt. Das bestätigte auch eine Studie der Universität von Südkalifornien. Wird das Lampenfieber jedoch zu stark, dreht sich der Effekt ins Gegenteil um. Das liegt daran, dass das Lampenfieber in einem psycho-biologischen Programm verankert ist, das den Körper in (vermeintlich) lebensbedrohlichen Situationen in einen Kampf-oder-Flucht-Zustand versetzt. Entsprechend sind die Symptome vor oder während eines Vortrags mit starkem Lampenfieber die gleichen als wenn wir um unser Überleben kämpften: Herzrasen, flache Atmung, Schwitzen, Tunnelblick.
Die gute Nachricht: Sie sind Ihren Fluchtreflexen nicht hilflos ausgeliefert.
PRÄSENTATIONSCOACHING: 7 GRUNDREGELN FÜR EINEN GELUNGENEN VORTRAG
1.SCHWERPUNKTE SETZEN
Steve Jobs und Martin Luther King waren, neben so vielen anderen, große Redner, die die Menschen begeisterten. Falls Sie schon froh sind, wenn Sie Ihre Powerpoint-Folien zur richtigen Zeit wechseln könnte das daran liegen, dass die Schwerpunkte Ihres Vortrags nicht oder falsch gesetzt sind. In großen Reden geht es nicht um das „Was“, sondern um das „Warum“. Menschen sind nämlich leichter von etwas zu begeistern und zu überzeugen, wenn sie Grund und Ziel verstehen. Und: Fassen Sie sich kurz und präzise. Das komplette Spektrum eines Themas in die meist sehr begrenzte Vortragszeit zu pressen, ist quasi unmöglich. Zumal Studien zufolge die Aufmerksamkeitsspanne von Erwachsenen gerade einmal 20 Minuten beträgt. Beschränken Sie sich auf die Aspekte, die für Ihre Zuhörer am relevantesten sind. Verdichten Sie die aus Zuhörersicht wichtigsten Punkte auf eine Kernthese – und führen Sie diese nachvollziehbar aus.
2. AM ROTEN FADEN ENTLANG ERZÄHLEN
Menschen lassen sich gern ablenken. Umso mehr je anstrengender und sinnloser die eigentliche Aufgabe erscheint. Springen Sie in Ihrem Vortrag wild von einem Aspekt zum anderen, ist das für Ihre Zuhörer ungefähr so als würden Sie ihnen immer wieder ein Stück Kuchen hinhalten und wieder wegziehen, bevor sie zugreifen können. Das macht man zwei-, dreimal mit bevor man die Lust verliert und sich etwas anderem zuwendet. Legen Sie deshalb einen roten Faden durch Ihre Präsentation. Studien haben gezeigt, dass strukturierte Vorträge sich um 40 Prozent leichter behalten lassen als unstrukturierte. Bauen Sie Ihre Präsentation logisch auf, ein Punkt führt zum nächsten. Vermeiden Sie dabei möglichst Fachterminologie und Fremdwörter, wenn Sie nicht vor einem sehr spitzen Zielpublikum sprechen. Studien haben gezeigt, dass Sie das nicht intelligenter wirken lässt. Im Gegenteil.
3. BEISPIELE EINBAUEN
Das menschliche Gehirn ist darauf konditioniert sich Dinge zu merken, die es für wichtig hält. Voraussetzung dafür ist, dass man das, was man sich merken soll, versteht und/oder interessant und nützlich findet. Leichter gelingt es, einen an sich eher abstrakten Sachverhalt interessant darzustellen, wenn man ihn mit anschaulichen Beispielen – am besten aus dem Alltag – hinterlegt. In einem Experiment konnten sich nur fünf Prozent der Probanden an den Vortragsinhalt erinnern, aber zwei Drittel an die Beispiele. Das Stück Kuchen aus Punkt 2 ist so ein Beispiel.
WARUM IST EIN PRÄSENTATIONSCOACHING SINNVOLL?
Selbstverständlich kann man sich ausdauernd darum drücken vor Publikum zu sprechen. Das Lampenfieber wird dadurch aber nicht weniger – und das Selbstvertrauen ziemlich sicher auch nicht mehr. Professionelles Präsentationscoaching kann Ihnen dabei helfen, Ihre Nervosität in positive Energie umzuwandeln und bei öffentlichen Reden Ruhe und Kompetenz auszustrahlen.